Ich habe am 2. Juli 2022 mein Atelier für die Kunst anderer geöffnet. So waren in meinen Schaffensräumen Bilder und Skulpturen von Eva Charlotte Bechtold zu sehen. Doch zuerst gehörte die Bühne Rosa Opossum.

Als Drag Queen präsentierte Rosa Opossum (den bürgerlichen Namen möchte ich zur Wahrung der Kunstfigur nicht nennen) eine kurze, aber sehenswerte Show, die manche(n) im Publikum sichtlich erstaunte. Playback imitierte sie keine Geringeren als Edith Piaf und Nina Hagen – eine Darstellung extrovertierter als die andere.

Rosa Opossum ist als „politische Aktivistin, Bloggerin, Schauspielerin“, bekannt schreibt das Frizz-Magazin,  organisiere die Schrill & Laut Partys im Schlosskeller Darmstadt, engagiere sich für die LGBTIQ-Community und kämpfe gegen Homophobie, Rassismus und Sexismus.

Ruhig und sanft wirkt die Kunst von Eva Charlotte Bechthold. Zu bewundern waren Tafelbilder in Acryl und Öl sowie Skulpturen. Die Retrospektive stand unter dem Motto „Trotz Allem“.

Evas Werke sind durchweg dem Realismus zuzurechnen. Sie bilden allerdings niemals naturalistisch ab, vielmehr interpretieren sie das Wahrgenommene. Ihre Werke zeigen Menschen unterschiedlichster Herkunft und die Spuren, die sie hinterlassen. 

Die Gemälde schildern Ereignisse, ob selbst erlebt oder fantasievoll. Sie kommentieren, nehmen Anteil am Schicksal und schärfen den Blick auf die Wirklichkeit. Sie sind zeitlos und hochgradig aktuell zugleich.